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"gott hat keine kultur"

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saras gedanken

"Zugegeben, diese Aussage ist etwas erklärungsbedürftig. Ich wage mal einen Versuch.

 

Seit knapp 10 Jahren bin ich Teil der Jesus Freaks Münster. Und das von Herzen gern! Meine christliche Prägung bewegte sich bis dato im breiten konservativen Spektrum. Meine Entscheidung für die Jesus Freaks in Münster war für mich gar nicht mal so leicht. Auf der einen Seite hatte ich irgendwie ein eindeutiges JA in meinem Herzen und fühlte mich sehr schnell sehr sehr wohl und gleichzeitig waren da einige Zweifel, die mich begleiteten. Warum meine Zweifel?

Weil ich immer wieder festgestellt habe (und das ist auch heute noch manchmal so), dass ich herausgefordert wurde durch den Stil so manch einer Predigt und insbesondere so einiger Lobpreiszeiten im Gottesdienst. Ich würde sagen, ich war insgesamt eher klassischen „Mainstream-Lobpreis“ gewöhnt. Das kannte ich und das mochte ich. Dabei konnte ich mich auf Gott einlassen und ihm begegnen.

Als ich in den ersten Monaten immer wieder mit anderen Stilen, primär sehr rockigem Lobpreis oder aber Lobpreis, der alles andere als perfekt war, in unserem Gottesdienst konfrontiert wurde, habe ich gemerkt, wie schwer es mir fiel, mich darauf einzulassen. Das Gefühl kannte ich so in dieser

Form nicht. Na klar, manche Lobpreismusik mochte ich mehr, andere weniger. Aber die Erfahrung, mich erst mal so gar nicht drauf einlassen zu können, weil mir der Stil so fremd ist, war neu für mich. Ich war irgendwie angestrengt, weil ich mich für diese Gemeinde entschieden hatte und dann doch so oft in Frage gestellt habe, inwiefern diese Wahl die Richtige für mich ist. Ich merkte, wie Gott mich aufforderte und einlud, mich darauf einzulassen und einer Begegnung mit ihm eine Chance zu geben. Während es zu Beginn immer wieder eine bewusste Entscheidung für mich war, genau das zu tun, merke ich heute, wie ich mich schon fast freue, wenn mich Lobpreis erwartet, der nicht meinem Wunsch-Musik-Stil entspricht, weil ich die Erfahrung mache (und gemacht habe), dass Gott mir begegnet. Und das begeistert mich total. Gott und unsere Begegnung mit ihm ist nicht von unserem Stil, nicht von dem Rahmen, den wir schaffen, abhängig.

 

Kultur ist extrem stark von uns Menschen geprägt, so eben auch Gemeindekultur. Kultur ist nichts von Gott Gedachtes oder Erschaffenes, sondern er sieht unser Herz, ihm ist unser Stil total egal. Das ist mir wichtig zu sagen, denn es öffnet mein Herz für Unbekanntes und mir bisher fremde Stile in meiner Gemeinde. Und in anderen Gemeinden."

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